Mühlviertler Hof Geirhofer, Schwertberg
Mein Mann Harald liebt die gediegene Mühlviertler Wirthauskultur, die regionale Küche, die Gastfreundschaft und Einfachheit. Das Gasthaus Geirhofer in Schwertberg gehört deshalb zu unseren Stammgasthäusern.
Im Winter am liebsten in der gemütlichen Stube – im Sommer im Gastgarten, der wegen seiner geschützen Lage im Innenhof oft bis weit in den Herbst hinein geöffnet ist. Das von außen einfach wirkende Wirtshaus, verbirgt seine wahren Schätze in der sensationellen Küche, die man auf den ersten Blick vielleicht nicht unbedingt vermuten mag.
Hier kann sich so manches Gourmet Restaurant durchaus ein Scheibchen abschneiden – auch von den anständigen und moderaten Preisen.
Bei unserem heutigen Besuch sind wir mit unseren Söhnen Lukas und Paul unterwegs, die ihre Freundinnen Melanie und Kathi mitbringen. Und weil es draußen kalt ist und herbstelt sind wir heute ganz “Wild auf Wild”. Das Angebot auf der Speisekarte diesbezüglich ist excellent – aber schön der Reihe nach.
Vorspeisen
Bereits auf der Vorspeisenkarte stehen spannende Wildgerichte, wie ein Rehbeuscherl mit Semmelknöderl oder eine Gansleinmachsuppe. Zur “Wilden Brotzeit” gibt’s Rehsalami, Hirschterrine & Osso collo vom Mangalitza Schwein, die Pastinakenschaumsuppe wird mit Grammelknödel vom Mangalitza Schwein serviert.
Auch sehr interessant die Rehconsommé mit einem Knödelduett vom Wild und Gemüseperlen. Leider schon aus ist der “Cappuccino vom Wildschwein” mit gebackenem Wildtascherl.
Hauptspeisen
Harald entscheidet sich wie erwartet für den rosa Hirschkalbsrücken mit Brezenknöderl, Pilzen und Kohlsprossen. Der Rücken ist auch wirklich rosa und sehr zart – wahrhaft ein Gedicht. Die Brezenknöderl sind schön flaumig, die Kohlsprossen immer eine gute Idee zu herbstlichen Wildgerichten.
Lukas bestellt das Dreierlei vom Reh im Gemüsejus – zarte Nuss, Filet in der Nusskruste & ein Laibchen. Schupfnudeln und ein köstlich cremiger Rahmwirsing begleiten das Dreierlei. Lukas liebt wie ich Rahmwirsing, der heute in jeder Hinsicht überzeugt.
Das klassisch gebratene Weidegansl mit Rotkraut und Knödelduett ist eine von Pauls Leibspeisen. Und er wird auch nicht enttäuscht – das Gansl ist zart und saftig, die Knödel flaumig.
Für mich gibt’s die rosa gebratene Entenbrust von der Barbarie Ente mit Grießknöderl, Maroni und Quittenrotkraut. Ich hab schon öfter eine Entbrust im Gasthaus Geirhofer genossen und bin ein kleines bisschen enttäuscht heute, sie ist nicht ganz so zart wie gewohnt. Die Beilagen aber perfekt.
Sehr überzeugend hingegen der klassische Braten vom Hirschkalb mit Serviettenknödel, Bratapfel und Rotkraut, den sich Lukas Freundin Kathi schmecken lässt.
Obwohl sie aus einer Jägersfamilie stammt ist Pauls Freundin Melanie kein so großer Wildfan und entscheidet sich für die vegetarische Wildpilz-Kürbis-Quiche mit Kräuter Cremefraiche & Blattsalat.
Nachspeisen
Wir sind schon ganz schön satt, aber die Nachspeisen klingen so schokoladig gut und wir können nicht widerstehen. Sehr originell ist das Naschkästchen für Naschkatzen – mit hausgemachten Schokolade Pralinen.
Sehr witzig angerichtet ist auch der Pilz aus weißer Schokolade.
Ein wunderbarer schöner Abend mit der Familie – was für ein gesegnetes Land dieses Mühlviertel, wo man so eine hervorragende kreative Küche, saisonal und regional in gemütlicher Wirtshausatmosphäre gleich um’s Eck erleben darf.
Meine persönlichen Empfehlungspunkte: 1 = Sehr empfehlungswert, 5 = Nicht empfehlenswert
Küche: 1 / Weinempfehlung: 2 / Service: 1 / Ambiente des Hauses: 1
Alles Liebe, Mona Eder