Eine kulinarische Reise an den Gardasee!
Ich liebe Italien – das Essen, die Kultur, die Lebensart und natürlich die herrlichen Weine. In allem steckt die Lebensfreude, das Flair und das Ambiente des “la dolce vita”, des schönen Lebens. Italien ist groß und vielfältig – und endet keinesfalls an den überlaufenen Stränden der nördlichen Adria.
Um Italien in all seiner Schönheit und Vielfalt kennen zu lernen, brauchst du etwas Zeit und mehr als nur eine Reise. Diese Reise führt uns an den wunderschönen Gardasee.
Beginnend im Norden des 370m² großen Gardasees reisen wir vom sportlichen Riva ins romantische Lazise am östlichen Seeufer. Viele schöne Plätze, Kulinarik und Lebensart inklusive.
Ein Traum von Italien – eine Reise an den wunderschönen Gardasee
Drei Regionen schmiegen sich an die Ufer des Gardasees. Im Norden das Trentino mit seinen alpenländischen Einflüssen – hohe Berge, Winde und wilde Natur prägen hier die Landschaft. Die Berge und wildromantischen Täler sind ein Paradies für Kletterer und Mountainbiker. Die Winde am See ein El Dorado für Surfer und Wassersportler.
Die Ostküste gehört zur Region Veneto, südliches und westliches Ufer zur Lombardei. Je weiter man in den Süden kommt, desto lieblicher wird die Landschaft. Weinreben und Olivenbäume prägen das Landschaftsbild an der Ostküste, Zitronen- und Orangenbäume das Westufer.
Riva del Garda
Riva del Garda liegt an der nördlichen Spitze des Gardasees. Die entzückende Altstadt mit seinen verwinkelten Gassen zieht im Sommer viele Besucher an. An den Vormittagen säumen Marktstände mit Kleidern, Taschen und Schuhen die Gassen.
Am Abend tut sich viel in den schönen kleinen Ristoranti und Trattorien. Nach dem Essen empfiehlt sich ein Spaziergang an die Piazza 3 Novembre mit dem Palazzo Pretorio in der Nähe des Seeufers. Hier gibt’s an lauen Sommerabenden oft Live-Musik und ein herrlich cremiges Gelati.
In den Ristoranti am See gibt es Pizza, Pasta und Fischgerichte ähnlich wie am Mittelmeer. Wer die „cucina tipica“, die traditionelle Küche des Trentino kennen lernen möchte, findet sie nur ein paar Kilometer weiter in den Trattorien landeinwärts.
Typisch sind Knödelgerichte, genannt Canederli und Strangolapreti, übersetzt Priesterwürger, köstliche flaumige Gnocchi aus Weißbrot, Spinat und Eiern. Der Legende nach hat sie ein Priester so gierig verschlungen, das sie ihm Hals stecken geblieben sind.
Unbedingt probieren solltest du auch das Carne Salada, ein in Kräuter eingelegtes Rindfleisch. Es wird entweder roh wie Carpaccio gegessen, gekocht oder gegrillt mit weißen Bohnen.
Typisch sind auch Forellengerichte aus den umliegenden Gebirgsbächen. Getrunken wird dazu gerne ein Nosiola, ein fruchtig zarter Weißwein aus dem regionalen Weinbaugebiet im Valle dei Laghi.
Ristoranti & Trattorien mit „Cucina tipica“, traditioneller Küche gibt es natürlich viele. Wir haben besucht das Weingut und Ristoranti Acetaia del Balsamico Trentino. Neben dem Ristoranti mit hausgemachten Wurstwaren bietet man hier hauseigene Weine, Olivenöl und sehr guten Balsamico an.
Traditionelles Essen gibt es auch in der urigen Trattoria Pie di Castello, hier standen wir allerdings vor verschlossenen Türen (von 1.7. bis 7.8. geschlossen!).
Verona – die Stadt der ganz großen Liebe!
„Wenn du jemanden liebst – bring ihn nach Verona“, lautet der Werbeslogan von Verona. „Romeo und Julia“, die schönste und romantischste Liebesgeschichte aller Zeiten ist allgegenwärtig in Verona. Der (angebliche) Romeo und Julia Balkon ist eine Pilgerstätte für verliebte Teenager. Tausende Liebesschwüre und Liebesbezeugungen sind auf Post its am Toreingang angebracht.
Von der ganz großen, meist unglücklichen Liebe erzählen auch die opulenten Operndramen von Giacomo Puccini und Guiseppe Verdi bei den Opernfestspielen in der antiken Arena. Ein unglaublich beeindruckendes Erlebnis, egal ob du das Spektakel von den besten Plätzen ganz vorne oder von den unnummerierten Plätzen auf den Steinstufen genießt (Kartenpreis: € 26,- auf den Steinstufen).
Vor der Aufführung gehört ein Stadtbummel durch die wunderschöne Altstadt dazu – von der Piazza del Bra über die Shoppingmeile Via Mazzini zu Julias Balkon und zur Piazza delle Erbe. Schön ist auch ein Besuch in einem der zahlreichen Ristoranti – auch wenn diese bereits am frühen Abend mit elegant gekleideten Opernbesuchern ziemlich voll sind.
Eine wunderbar flaumige Pizza zu erschwinglichen! Preisen, dazu ein gut gekühlter Soave, Lugana oder Custoza und zum Abschluss ein sündiges Tiramisu mit italienischem Espresso sind die kulinarische Ouvertüre für einen herrlichen Opernabend.
Lazise – malerisches Juwel an der Ostküste
Dort wo der Gardasee seine volle Breite erlangt, liegt das wunderschöne Dörfchen Lazise. Die wunderschöne Altstadt ist umschlossen von einer mächtigen Burgmauer. Sechs Wachtürme, Wehrgänge mit einen Zinnenkränzen und eine Scaligerburg (Scaliger, die Herren von Verona) sind vollständig erhalten.
Die engen Gassen sind den Fußgängern vorbehalten und laden mit ihren zahllosen Geschäften und Ristoranti zum Flanieren und Bummeln ein. Besonders schön ist der malerische alte Hafen, der wie ein Finger ins Dorf ragt.
In den Ristoranti in Lazise hat man das Gefühl am Mittelmeer zu sein: Pizza, Pasta, Fisch und Meeresfrüchte vom Feinsten stehen auf den Speisekarten. Vieles davon kommt freilich nicht aus dem Gardasee, sondern aus Meeresgewässern. Die Qualität ist aber hervorragend.
In den guten Ristoranti – und es gibt leider nicht nur gute – ist im Sommer sehr viel los. Es empfiehlt sich daher einen Tisch zu reservieren. Ristoranti, die im Sommer schlecht besucht sind, sind dies üblicherweise nicht zu unrecht!
Besonders schön und gut gegessen haben wir auf der wunderschönen Terrasse des Ristorante Classique Lazise. Unbedingt reservieren! Hervorragend isst man auch im Alla Grotta und in der Taverna da Oreste am alten Hafen. Beide sind für ihre hervorragende Fischküche, teils vom See, teils am Meer bekannt – eine Qualität, die allerdings auch ihren Preis hat. Auch hier bitte unbedingt reservieren.
Bardolino & Valpolicella – ein Paradies für Weinliebhaber
Olivenhaine & Weingärten prägen die Landschaft östlich und südlich des Gardasees. Das milde, mediterrane Klima bringt eine Vielzahl hervorragender Weine hervor. Wer frisch fruchtige Rotweine zu Pasta und Fisch mag, bestellt einen Bardolino DOC, oder den etwas kräftigeren Bardolino Superiore DOC oder Bardolino Superiore DOCG.
Wunderschön fruchtige Kirscharomen verströmt der jung getrunkene Valpolicella classico DOC und Valpolicella Superiore DOC aus dem gleichnamigen Weinbaugebiet. Der Valpolicella Ripasso DOC ist aufgrund einer zweiten Gärung mit Amarone-Trestern ein volluminöser und kräftiger Rotwein.
Berühmt und unter Rotweinliebhabern absolut im Trend ist der Amarone della Valpolicella DOCG mit einer mindestens dreijährigen Reifezeit. Der schwere, kräftige Rotwein mit einem Alkoholgehalt von um die 16 Volumenprozent hat einen entsprechenden Preis.
Auch die Liebhaber von leichten, fruchtigen Weißweinen kommen am Gardasee voll auf ihre Rechnung. Der wäre der zart, duftende und recht unkomplizierte Custoza DOC, ein Cuvee aus festgelegten Rebsorten des Custoza Gebietes. Elegant, exotisch mit feiner Mineralik ist der bekannte Soave DOC , herrlich zu Pasta und Fisch.
Mein persönlicher Liebling ist der fruchtig frische Lugana DOC mit den typisch salzigen Noten aus dem Gebiet der Lombardei. Zur heiteren Urlaubsstimmung passt auch ein Bardolino Chiaretto DOC, ein frisch, fruchtiger Rosewein. Sehr modern der prickelnde Chiaretto Spumante, der sich sehr gut als Aperitif eignet.
Die Weine gibt es in den Ristoranti und in den Weinshops. Wer gerne beim Winzer persönlich verkosten möchte, ist auf vielen Weingütern herzlich willkommen. Wir besuchten das Weingut Monte del Fra, ein großes Weingut mit professionell organisierter Verkostung. Das Verkostungssortiment ist allerdings eingeschränkt und die Betreuung ein wenig distanziert.
Individueller und authentischer ist es am Weingut Corte Fornello. Hier durften wir sogar den hauseigenen Amarone della Valpolicella DOCG verkosten. Deshalb haben wir uns unter anderem eine teure Flasche Amarone geleistet.
Gardasee Olivenöl & Balsamico tradizionale
Gardasee Olivenöl ist rar, es macht etwa ein Prozent der italienischen Gesamtproduktion aus. Die Bezeichung DOP ist eine geschützte Herkunftsbezeichnung, sagt aber nicht unbedingt etwas über Reinheit und Qualität aus.
Persönlich kaufe ich Olivenöl nur, wenn ich vorab verkosten darf. Sehr gute Öle, die man verkosten kann, gibt es in guten Shops oder auch auf den Weingütern, die dies selber herstellen.
Olivenöle aus dem Norden um Riva del Garda und Torbole sind frisch, angenehm fruchtig und duften nach unreifen Tomaten. Weiter südlich aus dem Valpolicella werden die Olivenöle etwas weicher, sie schmecken reifer und sind gelblicher in der Farbe.
Echter „Balsamico Tradizionale D.O.P“ stammt aus der Region Modena oder Reggio Emilie. Er wird ausschließlich aus Traubenmost hergestellt und unterläuft einem sehr auswendigen Produktions- und Reifeprozess von 12 Jahren. Ensprechend teuer ist dieser Balsamico.
Der in Geschäften und Ristoranti angebotene Balsamico ist so gesehen meist mindere Qualität. Mancher Winzer wie das Weingut und Ristoranti Acetaia del Balsamico Trentino bieten recht anständigen hausgemachten Balsamico an, den ich mir zu € 25,- den Viertelliter geleistet habe.
Abstecher ins wunderschöne Caprinotal
Auf der Suche nach italienischem Käse und regionaler Salami machen wir uns auf den Weg zum Wochenmarkt ins Caprinotal an den Hängen des Monte Baldo. Hier finden wir wunderbar würzige Salami und köstlichen reifen Pecorino, Parmesan und Grana in sehr, sehr guter Qualität und zu vergleichsweise recht günstigen Preisen.
Wir dürfen Käse und Salami gerne verkosten und kaufen von überall kleine Stücke, die uns die Marktfrau sauber vakuumiert und somit reisetauglich verpackt.
Auf der Rückfahrt führt uns die Navi in die Irre und wir müssen umdrehen. Dabei entdecken wir zufällig ein wunderschönes Ristorante am Land. Und obwohl der Hunger nicht sehr groß ist, essen wir trotzdem eine Kleinigkeit – einfach weil es so schön ist! Und die Küche hervorragend ist! Ristorante Antico Casale dei tre Camini
Italienische Mode, Schuhe & Taschen
In Italien kommt Frau einfach nicht vorbei an vielen Mode-, Taschen und Schuhgeschäften. Das Flanieren und Bummeln durch die Gassen mit den entzückenden Boutiquen und Marktständen im italienischen Flair ist einfach zu schön.
Mode & Accessoires gibt es für alle und jede Geldtasche – natürlich auch für den modebewussten Mann!
Also, Mädels zugreifen & sich eine schöne und bleibende Urlaubserinnerung mit nach Hause nehmen!
Alles Liebe & einen wunderschönen Sommer!