Cook up Kitchen by Viktoria Stranzinger
Mit 15 Jahren begann Viktoria Stranzinger zu kochen, nach Abschluss der Lehre ging sie bald auf Saison und kochte sich durch die Gourmetküchen des Landes. In den Zwischensaisonen bereiste die lebenslustige Abenteurerin die halbe Welt und kraxelte in Afrika auf den Kilimandscharo. Neues erleben, mutig und offen sein – das gehört zu Viktoria wie die Leidenschaft für’s Kochen.
2018 holte sie den Sieg bei der Puls 4 Kochshow “Kochgiganten” – für die Powerlady das persönliche Sprungbrett in die Selbstständigkeit. Mit “Cook up Kitchen” betreibt die quirlige Jungunternehmerin ihre eigene Kochschule in Geinberg, hält Workshops & Seminare, ist Gastroberaterin und rückt mit “Foodstyling” Speisen ins perfekte Licht. Sie macht Caterings und ist Gastköchin bei Firmenfeiern, Events oder Messen. Und sie kommt auch gerne zum “Home Cooking” nach Hause zu ihren Kunden.
Ich mag vor allem ihre Einstellung zum Kochen, zur Regionalität und zur Nachhaltigkeit. Beim Kochkurs “Österreichische Rindfleischküche” verkochen wir das Fleisch von 14! Jahre alten Kühen. Perfekt abgehangen, sehr mürbe und intensiv im Geschmack. Fleischqualität, die natürlich ihren Preis hat – aber richig gekocht unglaublich gut schmeckt.
“Ich brauch viel gutes Fleisch für meine Kurse, drum hab ich mir gleich eine ganze Kuh gekauft”, erzählt Viktoria. Die Kuh, ihr Name war Bruni, stammt vom elterlichen Biohof ihrer Freundin Kathi. Kathi arbeitet im Brotberuf mit beeinträchtigten Kindern und studiert nebenher Sozialpädagogik.
Gemeinsam planen die zwei sympathischen Mädels ein Projekt aus Biohof, Kochschule und pädagogischer Kinderbetreuung in Ried (in der Riedmark) – klingt nach super Konzept!
Wir haben aber nicht nur interessant geplaudert, sondern auch hervorragend gekocht. Klare Rindsuppe, Rindsgulasch, Rindsrouladen, Tafelspitz, ein Altwiener Backfleisch und ein Tomahawk Steak – Semmelknödel, Semmelkren, Röstkartofferl, Butternockerl, Salzgemüse und Kohlsprossen gab’s als Beilage.
Und Viktoria hat mit uns einen Jus angesetzt – nur angesetzt, denn der braucht etwa 24 Stunden! bis er fertig ist!
Zugegeben ein bisschen ambitioniert hab ich den Kochplan erst schon gefunden. Vier Stunden Zeit, inkl. Essen – mit Viktoria als Chefin, 4 Kochschülern, Anita zum Gemüseschneiden, Kathi und Rudi zuständig für den Abwasch. Es ist sich aber alles absolut stressfrei ausgegangen – in ganz entspannter und lustiger Atmosphäre!
Als großer Fan von regionalem Mühlviertler Rindfleisch kann ich gut mit Rindfleisch umgehen bzw. damit kochen. Trotzdem hab ich viel mitgenommen, zum Beispiel wie man die Zwiebelstücke aus dem Gulasch bekommt: Zwiebel separat anrösten, mit dem Mixstab pürieren und so zum Gulasch geben – der Geschmack geht nicht verloren und das Gulasch wird wunderbar sämig.
Viktoria leert den Ansatz vom Jus (mit richtig viel einreduziertem Rotwein) zu den Rindsrouladen und wir kriegen eine wunderschöne dunkle und intensive Sauce. Knochen und Fleisch für den Jus röstet sie übrigens so dunkel, dass der Laie es mit Fug und Recht für schwarz halten könnte – für Viktoria sind sie lediglich dunkelbraun und färben den Jus perfekt. “Man muss das Fleisch vom Jus ja nicht essen”, wie sie sagt.
Das wunderschön marmorierte und mürbe Tomahawk Steak wird kurz und scharf angebraten – nicht vom Pfannenboden lösen, wenn es zu Beginn anklebt – es löst sich von selbst! Und zwar dann, wenn die Poren verschlossen sind bzw. richtiger das Eiweiß geronnen ist (Fleisch hat keine Poren).
Das gilt übrigens generell beim Fleisch anbraten, warten und nicht vom Pfannenboden abreißen oder abschaben! Viktoria weist uns darauf hin, dass man den Hitzegrad des Fettes HÖREN kann. Du hörst somit auch wenn es Zeit zum Umdrehen wird – kochen mit allen Sinnen eben!
Butternockerl brauchen frische Eier und viel Wasser zum Kochen – ob dabei ein Spätzlehobel oder ein Spätzlesieb (von oder nicht von Tupperware) das richtige Werkzeug ist – da scheiden sich die Geister. Oder ob ein Dampfgarer die perfekte Küchenhilfe oder eher etwas für Leute ist, die nicht gut kochen können – auch da gibt’s recht unterschiedliche Meinungen ;-).
Ich hab übrigen keinen Dampfgarer, vielleicht auch weil meine Küche nicht mehr ganz neu ist…
Alles riecht so gut und schaut so köstlich aus – jetzt wird’s wirklich Zeit zum Essen und Genießen! Und das tun wir am schön gedeckten Tisch in der stylischen Kochschule mit großem Appetit!
Die etwas längere Anreise nach Geinberg hat sich ausgezahlt – ich hatte einen tollen Abend mit netten Menschen & einer inspirierenden Köchin, Powerlady und Persönlichkeit!
Danke, Viktoria an dich und dein super Team!
“Cook up Kitchen” wurde mir übrigens von einem lieben Freund, Harald Pöchlauer, empfohlen! Er hat ihre Kochkünste auf einem Firmenevent im Linzer Event-Lokal “Kabare” kennen gelernt!
Danke, Harald für den Tip – hat sich ausgezahlt!
Alles Liebe, Mona Eder